Lithuanian Stories
Mi. 8. Oktober 2025, 19:30
Sargfabrik

Goldschlagstraße 169, 1140 Wien
Eintritt
Regulär: 24,-
ZMV-Mitglieder: 20,-
Schüler:innen, Student:innen: 16,-
Freie Platzwahl
Künstler:innen
Fretless (AT)
Paul Dangl – violin, compostions (AT)
Mahan Mirarab – fretless double-neck e-guitar (AT)
Tobias Vedovelli – double bass (AT)
Amir Wahba – drums & percussion (AT)
Trys Keturiose (LT)
Daiva Vyčinienė – vocals (LT)
Daina Norvaišytė – vocals (LT)
Audronė Žilinskienė – vocals (LT)
Rima Visackienė – vocals (LT)
Ort
Sargfabrik, Goldschlagstraße 169, 1140 Wien
„Die besten Geschichten entstehen auf Reisen, und kompositiorische Kreativität kann sich sehr gut abseits des Alltags an ungewöhnlichen Orten entfalten“ –

Diese Festellungen ließen Paul Dangl eine einmonatige Kompositons-Residenz in Druskininkai antreten, einem Grenzort nahe der weißrussischen Grenze. Die erlebten Eindrücke spiegeln sich teils subtil, teils unmittelbar in Kompositionen wider („Vilnius Underground“, „Echoes of Merkinės“). Die Musik des wohl berühmtesten litauischen Komponisten M.K.Čiurlionis bildete eine weitere Inspirationsquelle, und Stücke wie „Be pavadinimo“oder „Druskininkai Angels“ wurden fürs Jazz-Ensemble adaptiert. Vor allem aber die sogenannten sutartinės bilden die Grundlage für Kompositionen, die gemeinsam mit dem wohl bekanntesten Sutartinės-Ensemble „Trys Keturiose“ uraufgeführt werden.
Sutartinės sind polyphone, teils auch polytonale traditionelle Melodien, die meist im Kanon von Frauen gesungen, teils auch instrumental gespielt werden. Durch die Unabhängigkeit der Stimmen ergeben sich zum einen häufig spannungsreiche Sekund-Intervalle, die der Musik eine raue, ungeschliffene Note verleihen. Andererseits entstehen durch Synkopierung polyrhythmische Effekte, durch die die Stimmen auseinandergehen, um dann wieder zusammenzufinden (sutari = zusammenfinden, übereinstimmen). Als Jazzmusiker bilden diese Merkmale interessante kompositorische Ansatzpunkte, sei es durch Einsatz von Sekund-Voicings und Sus-Akkorden, oder auch dem Arbeiten mit rhythmischen Patterns (vgl. minimal music) bis hin zu rhythmischen Überlagerungen. Laut Daiva Vyciniene, Leiterin des Vokal-Ensembles „Trys Keturiose“, leben die sutartinės durch einen nicht-metronomischen, atmenden Puls und Intonation abseits der gleichtemperierten Stimmung (Mikrotonalität) – und gerade für letzteres sind die „fretless instruments“ bestens geeignet.
Das Programm besteht zum Großteil aus Uraufführungen.
Änderungen vorbehalten.